Im Jahr 2003 initiierte und gründete ich mit Freunden die gemeinnützigen Vereine „Schützer der Erde“ mit Sitz in Stuttgart und in Esselbach, weil es Organisationen mit vergleichbarer Zielsetzung bisher noch nicht gab.

Der Begriff „Schützer der Erde“ oder „Erdschützer“ soll eine umfassendere Sichtweise zum Ausdruck bringen. Es geht meines Erachtens nicht nur darum, dass wir Menschen unsere eigene Haut retten und unser Überleben auf dem Planeten sichern, wie das eher menschenzentrierte Wort „Um-Welt-Schutz“ meint. Es geht vielmehr um den Schutz allen Lebens. Diese umfassende Achtung vor allem Leben schließt auch den Schutz der Tiere und der Natur um ihrer selbst willen ein.  Anstatt die Erde, die Tiere, die Natur und andere Menschen auszubeuten und ungerecht zu behandeln, sollte der Mensch lernen, die Erde zu schützen.

Ein Schützer der Erde setzt sich nicht nur für den Schutz der Um- und Mitwelt ein, er respektiert auch die Würde und das Lebensrecht der Tiere. Er strebt die Einheit mit Mensch, Natur und Tieren an.

Um ein Schützer der Erde zu werden, brauchen wir nicht nur Selbsterfahrung, um immer mehr unseren eigenen Egoismus zu erkennen und abzulegen. Wir brauchen auch Erfahrungen in der Natur und mit Tieren, um tiefere Beziehungen zur Mutter Erde zu entwickeln. Wenn wir immer mehr lernen, nicht nur an uns selbst zu denken, sondern uns darin üben, uns in andere Lebewesen, mit denen wir den Planeten Erde teilen, einzufühlen, wird uns immer mehr bewusst werden, dass das Leben unteilbar ist: Was wir der Erde oder einem anderen Lebewesen antun, tun wir letztlich uns selbst an.

Wer sich vornimmt, sein Leben immer bewusster und immer mehr im Einklang und Frieden mit seiner Um- und Mitwelt zu leben, in dem wird die Liebe zur Erde, zu allem Leben und zu unserem Schöpfer wachsen. Diese Liebe, diese innere Verbundenheit mit allem Lebendigen, wird nicht nur uns selbst, sondern auch die Erde verwandeln. Aus dieser Liebe heraus werden wir nicht nur dankbarer werden für alles, was uns die Mutter Erde kostenlos schenkt. Wir werden Schritt für Schritt auch unser Denken, Leben und Verhalten ändern – aus Liebe, Freude und Dankbarkeit. Unsere geänderten Prioritäten, unsere Genügsamkeit, unsere geänderten Gewohnheiten sind dann Frucht dieser Liebe – und nicht Verzicht oder Askese. Wir leben nicht weniger genussvoll, sondern intensiver und glücklicher, weil wir eine andere Qualität des Lebens entdeckt haben, eine Qualität die nicht auf Konsum, Besitz, Macht oder Status beruht.

In dem Ziel, mich als Schützer der Erde immer weiter zu entwickeln und dadurch meinem innersten Wesen, das göttlich ist, immer näher zu kommen, sehe ich meinen Lebenssinn und mein Lebensziel.

Es ist mir eine große Freude und innere Berufung, Kindern diesen wundervollen Weg vorzuleben und sie dabei zu unterstützen – wenn sie es wollen – sich ebenfalls zu Erdschützerinnen und Erdschützern zu entwickeln. Kinder sind unsere Zukunft. Sie sind offen, wissbegierig und lernfreudig. Ich empfinde hohe Achtung vor ihnen. Insofern ist es für mich selbstverständlich, dass ich ihre Freiheit respektiere und sie niemals indoktriniere oder manipuliere. Ein Schützer der Erde wird man nur freiwillig.